Bayerns Vereine loben das Miteinander verschiedener Kulturen im Nachwuchsbereich

Bei der morgen startenden Europameisterschaft im eigenen Land stehen viele junge Spieler auf dem Platz, deren eigene Zeit als Junioren noch gar nicht so weit zurückliegt. So zeigen die Beispiele von Musiala oder Wirtz und die vieler anderer Nationalspieler, wie wichtig eine gute Nachwuchsförderung in den Vereinen ist. Und hier wissen die bayerischen Vereine viel Positives zu berichten.

Deutlicher Zuwachs bei den Jugendteams

In einer aktuellen Umfrage unter den Vereinen zeigt sich ein Zuwachs bei den jungen Talenten. Mit 73 Prozent konnten fast drei Viertel der Vereine in den letzten beiden Jahren mehr Jungen für ihre Teams hinzugewinnen. Mit einer Zustimmung von 23 Prozent weist fast jeder vierte Verein sogar einen Zuwachs von bis zu 30 Prozent auf. Und auch bei den Mädchen ist der Zulauf groß, wie nicht nur die gestiegenen Zahlen bei den Passanmeldungen zeigen. Insgesamt 39 Prozent und damit nahezu jeder vierte der befragten Vereinen sagen, dass sie mehr Mädchen gewonnen haben, jeder zehnte Verein hat mehr als 30 Prozent Zulauf.

Hohe Zufriedenheit mit der Nachwuchsförderung

Diese positiven Veränderungen zeigen sich auch in der Zufriedenheit mit der eigenen Nachwuchsarbeit im Verein.  Beeindruckende 83 Prozent sind mit der Förderung im Nachwuchsbereich sehr zufrieden oder zufrieden, bei der Förderung einzelner Talente sind 74 Prozent sehr positiv eingestellt. „Das ist ein tolles Stimmungsbild aus unseren Fußballvereinen“, freut sich Verbandspräsident Christoph Kern über diese Zwischenergebnisse, die das dito-Institut rechtzeitig zum Start der EM veröffentlicht. „Es zeigt, dass wir bei der Nachwuchsarbeit in Bayern auf dem richtigen Weg sind und hier auch weiter mit den Vereinen gemeinsam an der Nachwuchsförderung arbeiten.“

BFV-Schulungsangebote kommen gut bei den Vereinen an

Grund zur Zufriedenheit hat der BFV-Präsident auch bezüglich der Rückmeldung zur Zufriedenheit mit der Verbandsarbeit. Über 82 Prozent sind mit den Schulungsangeboten des BFV zu verschiedenen Themen zufrieden oder sogar sehr zufrieden. „Wir interpretieren das so, dass die Vereine die Angebot des BFV gut kennen und mittlerweile sehr schätzen“, so Prof. Reinders, der als Studienleiter am Deutschen Institut für Talent- und Organisationsentwicklung in Würzburg für die Befragung zuständig ist. „Es zeigt, wie wichtig Qualifizierungsmaßnahmen für die Entwicklung der Vereine sind“, so der Würzburger Bildungsforscher.

Soziales und kulturelles Miteinander wichtige Werte

Und auch in einem anderen Bereich weiß das ForscherInnen-Team Positives passend zur EM zu vermelden. Über 95 Prozent der bayerischen Vereine sind mit dem sozialen Miteinander der Kinder zufrieden, neun von zehn Befragte loben ausdrücklich das Miteinander verschiedener Kulturen in ihren Vereinen. „Das zeigt, dass in unseren Vereinen Offenheit und Toleranz wichtige Werte sind, die dort auch gerade im Nachwuchsbereich gelebt werden“ , so Kern, der sich über diese Weltoffenheit angesichts der Heim-EM sehr freut. „Die Welt zu Gast bei Freunden gilt auch heute noch“, ergänzt Reinders in Anlehnung an den Slogan des Sommermärchens 2006 und versteht die kulturelle Vielfalt ebenfalls als wichtige Basis für ein gutes soziales Miteinander.

Die bayerischen Vereine können noch bis zum 16. Juni 2024 an der Befragung teilnehmen, der Umfragelink wurde ihnen über das Vereinspostfach zugestellt. Und wer weiß, vielleicht berichten die Vereinsvertreter dann bei ihren Antworten von jungen Talenten aus ihrer eigenen Nachwuchsarbeit, die eines Tages wie Musiala und Wirtz das Trikot der Nationalelf tragen werden.

Über die Studie

Die Befragung bayerischer Fußballvereine wird seit 2011 wiederkehrend durchgeführt und ist die einzige Langzeitstudie dieser Art. Die aktuelle Befragung läuft noch bis zum 16. Juni 2024, die Gesamtstudie wird im Herbst 2024 vorgestellt. Für die vorgestellten Ergebnisse wurde ein Zwischenfazit auf Basis von 1.155 Vereinen gezogen, die repräsentativ für die Bezirke des Bayerischen Fußball-Verbandes sind. Befragt wurden Vorstandsmitglieder und Abteilungsleitungen, die eine durchschnittlichen Amtsdauer von zehn Jahren aufweisen.