Intern
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik

Mehrsprachigkeitsbezogene Überzeugungen von Grundschullehrkräften im Unterricht und ihre Einflussfaktoren

Projektteam

Professur Schulpädagogik der Primarstufe, Technische Universität Chemnitz:

Prof. Dr. Sarah Désirée Lange

Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Didaktik, Universität Würzburg:

Prof. Dr. Sanna Pohlmann-Rother, Daniel Then

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Mehrsprachigkeit und Bildung, Universität Münster (Studie I):

Dr. Katrin Huxel

Lehrstuhl für quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung, Universität Würzburg (Studie II):

Dr. Laura Zapfe

Projektlaufzeit

2020 – 2023

Kurzbeschreibung

Im Mittelpunkt stehen I) die Überzeugungen von Grundschullehrkräften zu Mehrsprachigkeit und II) berufsbezogene Faktoren, die diese Überzeugungen beeinflussen.

Studie I zielte darauf zu ergründen, welche Überzeugungen Grundschullehrkräfte zu Mehrsprachigkeit im Unterricht aufweisen. Die Studie war empirisch-qualitativ angelegt und umfasste leitfadengestützte Interviews mit Grundschullehrkräften (n=31). Die Ergebnisse verweisen darauf, dass Lehrkräfte hinreichendes Vertrauen in ihre Lerngruppe als zentrale Voraussetzung ansehen, um Mehrsprachigkeit in den Unterricht einzubeziehen. Vorteile des Einbezugs werden u.a. in der Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen gesehen, Barrieren u.a. in wahrgenommenen eigenen Kompetenzdefiziten. Verstehen sich die Lehrkräfte als Moderator:innen im Unterricht, zeigen sie sich für den Einbezug der Mehrsprachigkeit tendenziell offener als bei einem Selbstverständnis als Ordnungshüter:in. Die Studie wurde im Rahmen eines Seminars zum Forschenden Lernen durchgeführt.

Studie II nahm theoretisch relevante berufsbezogene Einflussfaktoren auf die mehrsprachigkeitsbezogenen Überzeugungen von Lehrkräften (n=123) aus einer empirisch-quantitativen Perspektive in den Blick. Im Fokus standen die Kontakterfahrungen der Lehrkräfte mit mehrsprachigen Kindern, die Teilnahme an mehrsprachigkeitsbezogenen Professionalisierungsmaßnahmen (Aus- und Fortbildungsangeboten) und – auf Schulebene – die Frage, ob die Lehrkräfte an einer Schule mit mehrsprachigkeitssensiblem Schulkonzept tätig waren. Im Ergebnis zeigte sich, dass nicht die Häufigkeit, sondern die subjektiv wahrgenommene Qualität der Kontakterfahrungen für die Überzeugungen der Lehrkräfte von Bedeutung ist. Während die Teilnahme an mehrsprachigkeitsbezogenen Professionalisierungsmaßnahmen zu befürwortenderen Überzeugungen führt, beeinflusst die Tätigkeit an einer Schule mit mehrsprachigkeitssensiblem Schulkonzept die Überzeugungen leicht negativ.

Die Studien sind innerhalb der BLUME-Studie verortet.

Projektbezogene Publikationen

Lange, S. D., Huxel, K., Then, D. & Pohlmann-Rother, S. (2023). “ich glaub, ich würd’s nicht sofort unterbinden“ – Überzeugungen von Grundschullehrkräften zum didaktischen Umgang mit Mehrsprachigkeit. In E. Hack-Cengizalp, M. David-Erb & I. Corvacho del Toro (Hrsg.), Mehrsprachigkeit und Bildungspraxis (S. 103–121). Bielefeld: wbv.

Lange, S. D., Huxel, K., Then, D. & Pohlmann-Rother, S. (2025/Abstract angenommen). Soziale Teilhabe in mehrsprachigen Klassenzimmern. Überzeugungen von Grundschullehrkräften zu Mehrsprachigkeit im Unterricht. Zeitschrift für Bildungs­forschung.

Lange, S. D., Pohlmann-Rother, S., Zapfe, L. & Then, D. (2023). Was wirkt? Einflussfaktoren zur Förderung von mehrsprachigkeitsbefürwortenden Überzeugungen bei Grundschullehrkräften. In M. Haider, R. Böhme, S. Gebauer, C. Gößinger, M. Munser-Kiefer & A. Rank (Hrsg.), Nachhaltige Bildung in der Grundschule (S. 428–433). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Pohlmann-Rother, S., Lange, S. D., Zapfe, L. & Then, D. (2023). Supportive primary teacher beliefs towards multilingualism through teacher training and professional practice. Language and Education, 37(2), 212–228.https://doi.org/10.1080/09500782.2021.2001494